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Die Sleeve-Operation, auch bariatrische Chirurgie genannt, ist neben dem Bypass, dem Magenband und dem intragastrischen Ballon eine der am häufigsten angewandten chirurgischen Techniken.
Mit dem Magenband haben wir bereits die chirurgischen Lösungen angesprochen, die es zur Bekämpfung von Fettleibigkeit gibt (lesen Sie unseren Artikel über das Magenband HIER).
Da Fettleibigkeit immer häufiger auftritt und sich zu einem wirklich großen Gesundheitsproblem auf nationaler und internationaler Ebene entwickelt hat, ist die medizinische Forschung sehr aktiv, um Lösungen zu finden, die Menschen mit dieser Krankheit helfen können.
Die Sleeve-Operation ist heute übrigens die am häufigsten durchgeführte Operation zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und wird oft fälschlicherweise als Wunderoperation angepriesen, da sie bereits in den ersten Monaten einen schnellen Gewichtsverlust bewirkt.
Unser Artikel möchte diese berühmte Operation für Sie entschlüsseln.
Die Sleeve-Operation ist, wie andere Operationen der Adipositaschirurgie, für Menschen mit starker, sogenannter krankhafter Fettleibigkeit geeignet. Der BMI muss über 40 liegen bzw. über 35, falls die Person unter mit dem Übergewicht verbundenen Störungen (Diabetes, Schlafapnoe usw.) leidet. Das ist aber noch nicht alles, und es müssen noch weitere Bedingungen erfüllt sein, um für eine Sleeve-Operation in Frage zu kommen.
Bei der Sleeve-Operation wird die Nahrungsaufnahme eingeschränkt, um eine Verringerung der täglichen Kalorienzufuhr zu bewirken.
Dazu wird bei der Operation die Größe des Magens chirurgisch verkleinert, was zur Folge hat, dass der Patient häufiger nur kleine Mengen an Nahrung zu sich nehmen muss.
Bei der Operation selbst wird der Magensack durchtrennt, sodass er nur noch eine Art Schlauch oder Manschette (englisch: sleeve, daher der Name des Eingriffs) bildet. Der verbleibende Schlauch wird über die gesamte Länge des Magens geklammert, um ihn zu verschließen. Der so verkleinerte Magen macht es einfach unmöglich, viel Nahrung auf einmal zu sich zu nehmen.
Bei der Sleeve-Operation handelt es sich um einen irreversiblen Eingriff (anders als z. B. beim Einsetzen eines Magenbandes), da ein Teil des Magens einfach entfernt wird.
Der Eingriff dauert in der Regel zwischen 1 und 3H und erfordert einen Krankenhausaufenthalt von etwa 5 Tagen.
Hier ist eine Beschreibung des Sleeve-Eingriffs in Kurzbildern :
Da diese Operation nicht rückgängig gemacht werden kann, ist es unerlässlich, gut vorbereitet zu sein.
Wenn man sich einem solchen Eingriff unterzieht und in kurzer Zeit mehrere Dutzend Kilo verliert, hat das weitreichende Folgen. Sowohl in Bezug auf das Körperbild als auch auf die sozialen Beziehungen und die Änderung der Essgewohnheiten ist die Veränderung groß und muss gründlich überlegt und vorbereitet werden.
Mehrere Monate vor der Operation sind mehrere Treffen mit verschiedenen Gesundheitsfachleuten und Mitgliedern erforderlich.
Der Patient wird einen Endokrinologen, einen Psychiater, einen Ernährungsberater, einen Gastroenterologen, einen Kardiologen, einen Pneumologen, einen Radiologen, einen Anästhesisten sowie den Chirurgen, der die Operation durchführen wird, konsultieren.
Anhand verschiedener Untersuchungen (Bluttests, Elektrokardiogramm, Gastroskopie, Ultraschalluntersuchungen des Abdomens und des Herzens, Lungenfunktionsprüfung, Röntgenaufnahmen) wird Folgendes festgestellt:
Der Krankenhausaufenthalt zur Durchführung eines Sleeves wird entweder am Vorabend für eine Operation am nächsten Morgen oder am Morgen für eine Operation am selben Tag geplant.
Im ersten Fall ist der Patient ab Mitternacht nüchtern; im zweiten Fall kann vor 8 Uhr ein leichtes Frühstück eingenommen werden.
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose, die durch eine Bauchspiegelung (Zelioskopie) erreicht wird.
Nach der Operation kommt der Patient in den Aufwachraum und bleibt dann fünf Tage lang im Krankenhaus.
Am Ende der Operation wird ein kleiner Schlauch (Redon genannt) eingesetzt. Dieser tritt durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke aus und hat die Aufgabe, die mit der Operation verbundenen Sekrete abzusaugen.
Das Redon wird 2 bis 3 Tage nach der Operation entfernt.
Außerdem werden Schmerzmittel verschrieben, die zunächst intravenös und später oral verabreicht werden, um die postoperativen Schmerzen zu lindern.
Nach der Operation ist das Essen für mehrere Tage nicht möglich. Der Chirurg kann sein Einverständnis geben, am Tag nach der Operation eventuell ein Glas Wasser zu trinken.
Ein Physiotherapeut ist ebenfalls anwesend, um dem Patienten beim Sitzen zu helfen und ihm sanfte Übungen zur Sitzmobilisation anzubieten.
Nach der Operation muss die Nahrungsaufnahme unbedingt schrittweise wieder aufgenommen werden, um den Magen, der gerade heilt, nicht zu füllen.
Hier einige allgemeine Hinweise für die Ernährung nach der Operation :
– Woche 1: Die Woche beginnt mit ausschließlich flüssiger Nahrung (Wasser, Tee, Brühe) und wird dann nach und nach mit dicken Suppen, dünnflüssigen Pürees, Kompotten, Joghurt, Quark oder auch Gläschen mit Babynahrung eingedickt.
– Woche 2 und 3: Lebensmittel mit weicher Textur, die weder zu trocken noch zu faserig sind (z. B. gekochte Äpfel, Ratatouille, Rühreier usw.).
– Woche 4: Rückkehr zu einer normalen, aber kontrollierten Ernährung.
Es ist wichtig, langsam zu essen und bei den ersten Anzeichen von Sättigung aufzuhören.
Nach dem ersten Monat :
Eine enge Betreuung durch einen Ernährungsberater oder Ihren Hausarzt hilft, einen Mangel an Vitaminen und Spurenelementen zu vermeiden.
Aber auch:
Ein Sleeve führt zu erheblichen Veränderungen.
Die Bewegungsautonomie, die bei starkem Übergewicht oft beeinträchtigt ist, wird nach und nach wiedererlangt; die mit dem Übergewicht verbundenen Probleme nehmen ab und verschwinden in vielen Fällen ganz (Schnarchen, Schlafapnoe…); das Hungergefühl wird reduziert.
Konkret bedeutet dies, dass sich der Alltag nach der Sleeve-Operation radikal verändert, insbesondere was die Mahlzeiten betrifft.
Das Sättigungsgefühl tritt schon nach wenigen Bissen ein, und die Menge der verzehrten Lebensmittel entspricht in der Regel einem Becher Joghurt pro Mahlzeit.
Die Waage zeigt nach und nach erhebliche Gewichtsverluste an und ermöglicht die Rückkehr zu einem aktiveren Leben und einem besseren Selbstbewusstsein.
Das Verhältnis zum eigenen Körper, zum eigenen Image, aber auch zu den anderen verändert sich.
Komplikationen nach einer Sleeve-Operation sind selten, können aber schwerwiegend sein. Es gibt drei Hauptkomplikationen:
Die Meinungen über die Sleeve-Operation sind geteilt.
Die Operation wird heute in Frankreich häufig durchgeführt (13 000 Personen wurden 2011 operiert), aber leider nicht immer nach den richtigen Indikationen.
Es ist wichtig, sich der erheblichen Folgen bewusst zu sein, die mit der Sleeve-Operation verbunden sind, und nicht zu glauben, dass sie eine Wunderlösung darstellt.
Die Sleeve-Operation entbindet keineswegs von einer radikalen Änderung der Gewohnheiten, sei es in Bezug auf die Ernährung oder die körperliche Aktivität.
Es gibt Komplikationen und die Operation kann nicht rückgängig gemacht werden, was ein echter Nachteil ist. Ein weiterer Faktor, den man nicht außer Acht lassen sollte, sind die hohen Kosten dieser Operation!
Nur unter Berücksichtigung Ihrer persönlichen Situation und nach sorgfältiger Überlegung sollten Sie eine solche Entscheidung treffen.